Kollabor – Das Performancekollektiv



HOCHSEE

Kollektivperformance
Konzept: Isabel Rohner & Kollabor
Dauer: 30 Minuten
Bisherige Aufführungen
05.10.2013  Performancefestival perform now! #2 Winterthur 
20.12.2013 "Final Countdown" Fabrizke auf dem Labitzke-Areal Zürich

PerformerInnen
Angela Hausheer
Hansjörg Köfler
Irene Maag
Isabel Rohner

Beschreibung und Konzept der Performance
In Hochsee begeben sich die PerformerInnen von Kollabor auf "hohe See". Performt wird auf einer kleinen wackligen Unterlage in der Weite des Ozeans. Die Schuhe hinter sich her ziehend erreichen die PerformerInnen das beladene Schiff und stechen in See. Abgetrennt von der Welt sind sie auf sich selbst zurückgeworfen, sich selbst ausgesetzt, haben nur noch sich selbst, ihre Körper, ihren Pulsschlag. Während sie emotional zwischen Ankunft und Ausfahrt, Land und Meer, Erfüllung und neuer Sehnsucht hin und her pendeln, findet auf engstem Raum eine spielerische, versuchsweise Neukonturierung des Lebens an diesem Ort ausserhalb aller Orte statt oder wie Michel Foucault schreibt: "Schiffe sind letztlich ein Stück schwimmenden Raumes, Orte ohne Ort, ganz auf sich selbst angewiesen, in sich geschlossen und zugleich dem endlosen Meer ausgeliefert." Wäre da nicht der Erlebnisbericht eines Bootflüchtlings von seiner Überfahrt von Afrika nach Europa, der den in sich geschlossenen Ort hin zur weiten Welt öffnet... 
Wie in vorhergegangenen Performances erkundet Kollabor auch in Hochsee die Poetik des Spiels immer wieder aufs Neue, wobei das Spiel weder als naiv noch als unverbindlich aufgefasst wird, sondern als eine Form der Kommunikation und des gemeinschaftlichen Handelns. So wird in Hochsee ganz im Sinne Foucaults aus dem Reservoir für die Phantasie geschöpft und geschaut, dass die Träume nicht versiegen.
Hochsee entstand aus dem Bedürfnis heraus, eine Kollektivperformance zu entwickeln, in welcher gemeinsame Handlungen zu Bildern verdichtet werden und in welcher das Kollektiv als solches im Vordergrund steht. Zwei Parameter wurden als unumstösslich festgelegt: Die Performance findet auf einer engen, abgegrenzten Plattform statt und alles Material, welches für die Performance gebraucht wird, muss im Voraus bestimmt und auf die Plattform geladen werden. Danach kann nichts mehr ausgetauscht oder ergänzt werden. In Schiffsmetaphern gesprochen: Ist das Schiff erst einmal in See gestochen, gibt es kein Entrinnen mehr. Wer das Boot dennoch verlässt, den fressen die Haie! Kollabor verfolgt verschiedene Strategien, um sich Hochsee immer wieder neu anzueignen. Sowohl die Anzahl PerformerInnen wie auch das Material kann variieren und gewisse Handlungen werden durch das Los bestimmt. Gleich bleibt das Thema und der begrenzte Raum, welcher - mit Menschen und Ware beladen - bis zum Ende der Performance nicht verlassen werden kann.

Foto: Regina Jäger von perform now
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