Kollabor – Das Performancekollektiv

Peace Piece
Kollabor Kollektivperformance

Konzept: Isabel Rohner und Kollabor
Ort: Museum Tinguely, Basel
Soziale Eleganz // Come and Show – Performance All Day Long // BANG BANG – PANCH
Datum: 6. August 2022, 17:40 Uhr
Material: 8m lange Stoffbahn mit allen Kriegen aufgelistet, die seit 1945 stattgefunden haben,
zwei weisse Stoffbahne, 28 Haselruten, Tonaufnahme: Vorgelesene Ausschnitte der Charta der Vereinten Nationen (UNO)
Dauer: 20 Minuten
Dokumentation: Simone Fuchs

Performer:innen:
Hansjörg Pfister-Köfler Mirzlekid
Irene Maag
Isabel Rohner


Beschreibung / Konzept

Das Performancekollektiv Kollabor zieht in den Frieden. In Zeiten von Kriegen und diversen Krisen lenken wir in unserer Performance Peace Piece  den Fokus auf den Frieden. Kollabor stellt Auszüge aus der Charta der Vereinten Nationen allen Kriegen gegenüber, die seit dem Inkrafttreten der Charta 1945 stattfanden. Weltweit sind nach Ende des Zweiten Weltkrieges mindestens 60 bis 65 Millionen Menschen durch Kriege gestorben und dies, obwohl es in der Charta, zu der sich alle inzwischen 193 Mitgliedstaaten bekennen, ganz klar heisst: „Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, dass der Weltfriede, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden. Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“
(UNO, 1945, Charta der Vereinten Nationen und Statut des Internationalen Gerichtshofs, Kapitel 1, Artikel 2)



Die drei Performer:innen tragen je eine aufgerollte Stoffbahn auf die Wiese vor dem Tinguely Museum, legen diese auf die Erde nieder und entrollen sie in ihrer ganzen Länge. Gleichzeitig sind die Stimmen der Performer:innen über Lautsprecher zu hören, wie sie aus der Charta der Vereinten Nationen vorlesen. Das 1945 verfasste Gründungsdokument der Vereinten Nationen verbietet den unterzeichneten Staaten ganz klar, ihre Konflikte durch kriegerische Massnahmen zu lösen. Durch die drei weissen, ausgerollten Stoffbahnen entsteht auf der Wiese ein Triptichon: Die beiden äusseren Stoffbahnen sind leer und unbeschriftet, auf der mittleren, 8 Meter langen Stoffbahn sind alle Kriege aufgeführt, die seit dem Inkrafttreten der Charta stattfanden oder immer noch am wüten sind und den Menschen unermessliches Leid bringen. Zwei Performer:innen zerreissen die beiden weissen Stoffbahnen in kleine Rechtecke und stecken die einzelnen Teile auf Haselruten, welche sie als Friedensfahnen in die Erde stecken und auf dem Gelände verteilen. Während über Lautsprecher immer noch die Stimmen verschiedene Artikel der Charta vorlesen, schreit in jeder Pause eine der Performer:innen den Zuschauenden ausgewählte Kriege und die jeweiligen Zahlen der damit verursachten Kriegsopfer zu: "Bangladesch-Krieg; 300’000 – 3’000’000 Kriegsopfer!, Afghanischer Bürgerkrieg; 1’000’000–2’000’000 Kriegsopfer!, Erster Golfkrieg Iran-Irak; 2’000’000 Kriegsopfer!, Bürgerkrieg in Ruanda; 800’000 – 1’000’000 Kriegsopfer!, Jugoslawienkriege; 200’000 – 240’000 Kriegsopfer!, …"
Sobald alle Friedensfahnen in die Erde gesteckt und die Stimmen aus den Lautsprechern verstummt sind, endet die Performance.

 

 

 

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