Kollabor – Das Performancekollektiv




MÖBELSTÜCK

Gruppenperformance
Konzept: Irene Maag & Kollabor
Dauer: 20 Minuten

Bisherige Aufführungen
16.10.2006 Ausstellung <Temps Elastique> des Gastkurators Peter Stohler,
Ausstellungsraum Klingental Basel
12.10.2006 Sicht aufs Original, Kunstkredit Basel, Kunsthaus Baselland
05.05.2006 Destillat, Kaskadenkondensator Basel

PerformerInnen
Simone Fuchs
Angela Hausheer
Hansjörg Köfler
Irene Maag
Isabel Rohner
Peter Waldvogel

Beschreibung der Performance
Lose Bettfedern werden im Raum aufgestellt. Eine Person wird behutsam auf die Bettfedern
gelegt. Andere Möbel(bruch)stücke werden hineingebracht: Drei Holzbretter zwischen zwei
Personen ergeben ein Büchergestell. Eine Person legt sich eine Tischplatte auf den Rücken.
Die Person bildet die Tischbeine, zusammen mit der Tischplatte ist es ein ganzer Tisch.
Stühle treten auf, halb Mensch, halb Stuhl. Das Sofa besteht aus zwei Personen, die in ein
Kissen beissen, Hände und Füsse auf dem Boden... Die Performance nimmt Bezug auf den
Lauf der Zeit einer Wohnung: Personen ziehen ein und aus, Möbel werden gestellt, umgestellt, der Raum wird den jeweiligen Bedürfnissen angepasst.
LABOR spricht die Objektivierung des menschlichen Körpers ganz direkt und schnörkellos,
aber doch sehr subtil an. Verschiedene Künstler bilden mit Fragmenten von Möbelstücken
komplette Einrichtungen verschiedener Zimmer. Der Künstler setzt seinen Körper an die
Stelle der fehlenden Teile eines Möbelstücks und rekonstruiert so die äussere Erscheinung
und Funktion des Möbelstücks zu einem neuen Ganzen. Das Publikum ist aufgrund seines
Vorwissens über Art und Funktion des Möbelstücks und sogar des Zimmers, in dem dieses
steht, im Bilde. So entstehen vor den Augen der Betrachter in ruhiger, entspannter Atmosphäre Wohnzimmer, Schlafzimmer und Büro. Der Körper aber ist gefangen in seiner neuen Funktion als Teil eines Möbelstücks. Der Künstler ist nicht mehr frei, über die Bewegungen und auch die Position seiner Gliedmassen zu entscheiden, er ist gefangen im Möbelstück und zwar sowohl physisch wie auch geistig, denn nur unter Einsatz von Willenskraft und in der Konzentration aller seiner geistigen Kräfte kann er die zum Teil schwierigen Positionen einnehmen, ohne zu kippen oder die Illusion auf andere Art zu durchbrechen. (Dr. Barbara Neidhart)
Fotos: Ellen Zondler



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